Buttern
Das Wort Butter kommt aus dem Altgriechischen boutyron (βούτυρον) = Milchquark; daraus wurde über das Lateinische butyrum und das Althochdeutsche butera neuzeitlich Butter. Ursprünglich wurde Butter nicht als Lebensmittel, sondern zu Heilzwecken verwendet.
Die eigentliche Butter wird aus Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt. Sie muss zu mindestens 80 Prozent aus Milchfett bestehen und darf nicht mehr als 16 Prozent Wasser enthalten. Außerdem enthält Butter Milchzucker und in geringen Mengen Proteine, Mineralien, Cholesterin und fettlösliche Vitamine.
Pflanzenbuttern
Es gibt eine Reihe von pflanzlichen Fetten, die ebenfalls als Buttern bezeichnet werden.
Kakaobutter
INCI: Theobroma Cacao (Cocoa) Seed Butter
Unter Kakaobutter versteht man das durch Abpressen gewonnene, filtrierte oder zentrifugierte Fett aus Kakaobohnen beziehungsweise Kakaomasse.
Zur Vorbereitung der Produktion von Kakaobutter werden fermentierte Kakaobohnen geröstet, gebrochen und mechanisch von Schalenresten, Häutchen und Keimwurzeln befreit. Anschließend wird der harte Kakaobruch durch Walzen und Mühlen zu Kakaomasse zermahlen. Die entstandene Masse ist im warmen Zustand zähflüssig und erstarrt beim Erkalten. Sie dient als Ausgangsmaterial für verschiedene Produkte, zum Beispiel Schokolade, Kakaopulver oder eben Kakaobutter.
Zur Herstellung von Kakaobutter aus der zuvor entstandenen Kakaomasse wird das Fett in einer Presse von den anderen Bestandteilen getrennt und je nach Verwendungszweck noch raffiniert. Der Pressrückstand (Kakaopresskuchen) kann zu Kakaopulver (umgangssprachlich auch nur als „Kakao“ bezeichnet) weiterverarbeitet werden. Je nach Anteil an verbleibender Kakaobutter in diesem Pulver bezeichnet man es als stark entölt (ca. 11–12 % Fett) oder schwach entölt (20–22 % Fett).
Verwendung in der Kosmetik
Im Bereich der Kosmetik findet man Kakaobutter in Lippen- und Körperpflege, da sie bereits bei Körpertemperatur schmilzt und ein weiches Hautgefühl hinterlässt. Sie eignet sich gut bei trockener und rissiger Haut und kommt in Badezusätzen, Lotionen, Pflegecremen, Lippenpflegeprodukten und in Balsamen. Auch in Antifaltencremes ist Kakaobutter zu finden, da sie Falten vor allem rund um Augen und Mund mildern soll. Vorbeugendes Einreiben soll gegen Schwangerschaftsstreifen helfen. In Seifen bildet sie im Zusammenhang mit Alkalien eine gute, feste und milde Seife, aber sie kann auch zum Überfetten von Seife oder als Basisöl in luxuriösen Seifen eingesetzt werden.
In der Parfümerie
Hier wird sie manchmal als Fettschicht bei der Enfleurage (Das Parfum) verwendet, die dann aus den Blüten die Duftstoffe aufnimmt. Diese wiederum werden durch Alkohol wieder ausgezogen und zur Parfümherstellung verwendet.
Cupuaçubutter
INCI: Theobroma Grandiflorum Seed Butter
Aus den Samen des Großblütigen Kakaos oder Cupuaçu wird die Cupuaçubutter gewonnen. Sie ist von hellbeiger Farbe, bei Raumtemperatur halbfest und besitzt einen säuerlich-aromatischen Geruch.
Die Triglyceride (Fette) der Cupuaçubutter enthalten hauptsächlich Öl-, Stearin- und Arachinsäure sowie in geringen Anteilen Palmitin- und Linolsäure. Der Schmelzpunkt von Cupuaçubutter liegt leicht unter dem von Kakao- oder Sheabutter.
Cupuaçubutter wird in der Kosmetik und Nahrungsmittelindustrie häufig als Ersatz für Kakaobutter verwendet.
Sheabutter
Sheanuss?
In den Savannen der Sahelzone Afrikas zwischen Senegal und Uganda wächst der Karitébaum, auch Afrikanischer Butterbaum oder Sheanussbaum genannt. Seine Frucht, die Sheanuss, ist botanisch eigentlich eine Beere.
Sheanüsse bestehen fast zur Hälfte aus Fett, Karité- oder Sheabutter genannt. Dieses Fett ist ein wichtiger Rohstoff der (Natur-)Kosmetikindustrie.
Unraffinierte Sheabutter: von Frauen für Frauen
Sheabutter steht seit einigen Jahren im Fokus von Hilfsorganisationen und Fair-Trade-Anhängern, die sich von der Vermarktung bessere Erträge für die Erzeugerinnen versprechen. Bemerkenswert ist, dass es sich um eine Handelskette von Frauen für Frauen handelt. Sie verbindet traditionelle afrikanische Sammlerinnen mit umweltbewussten Verbraucherinnen im Westen. Die einheimische Frauen erhalten in Entwicklungshilfeprojekten (WID, Women in Development) die Möglichkeit, sich in Kooperativen zu organisieren, um arbeitssparende Technologien einzusetzen und bessere Preise zu erzielen. Allerdings ist die Herstellung von Sheabutter eine zeitaufwändige Arbeit, die die saisonale Belastung der Frauen ganz erheblich erhöht. Außerdem sind die Frauen auf eine anhaltende Nachfrage nach unraffinierter Sheabutter durch Öko-Konsumenten angewiesen. Das Sammeln der Nüsse von frei zugänglich im Land verstreuten Bäumen wird in Zukunft schwieriger werden, weil immer mehr Land in verbrieftes Eigentum aufgeteilt wird.
Quellen
The Female Commodity Chain of Shea Butter: https://www.erudit.org/fr/revues/cgq/2004-v48-n133-cgq842/009763ar/