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Propolis in Kosmetik

0. Einleitung: 


Propolis in Kosmetik und Naturheilkunde

Propolis, auch Kittharz, Bienenkitt oder Bienenharz genannt, ist das faszinierendste - und am wenigsten bekannte - Produkt aus dem Bienenstock. Es wird seit Jahrhunderten von Ärzten und Naturheilkundlern geschätzt und ist heute nicht mehr nur in der Medizin, sondern auch in der Kosmetik verbreitet. In diesem dritten Artikel über Bienenprodukte und ihre Bedeutung geben wir eine Übersicht über Geschichte, Gewinnung, chemische bzw. biologische Zusammensetzung sowie Anwendungen von Propolis, insbesondere in der Hautpflege. Außerdem werden neuere Forschungserkenntnisse, Risiken in der Anwendung sowie ethische Aspekte aufgeführt und dem Leser ein umfassendes Bild über Propolis vermittelt.

1. Historischer Hintergrund

1.1 Frühe Verwendung in verschiedenen Kulturen und Herkunft des Namens

Die Geschichte von Propolis reicht zurück bis in die Antike. Bereits damals war die desinfizierende und heilungsfördernde Wirkung von Propolis bekannt. Griechische Ärzte und Heilkundige, darunter Hippokrates, fanden Verwendung für dieses Bienenprodukt. Der Name „Propolis“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „pro“ (dt.: „vor“) und „polis“ (dt.: „Stadt“) zusammen und bezieht sich darauf, dass Bienen diese Substanz am Eingang ihres Staates (des Bienenstocks) zum Schutz gegen Eindringlinge einsetzen.
Auch in alten ägyptischen Texten aus der Zeit der Pharaonen sind Hinweise auf Propolis zu finden. Dort wurde es für die Einbalsamierung genutzt und in der medizinischen Versorgung von Verletzungen. Verschiedene europäische Klosterschriften des Mittelalters erwähnen Propolis als Bestandteil von Salben, Tinkturen und Umschlägen. In der traditionellen chinesischen Medizin und im Ayurveda wurde Propolis ebenfalls eingesetzt.

1.2 Medizinische Wertschätzung im Laufe der Jahrhunderte

Bereits im 12. Jahrhundert tauchte Propolis in den Schriften bekannter Ärzte und Gelehrter auf, beispielsweise bei Hildegard von Bingen. Mit der Weiterentwicklung von Pharmazie und Chemie im 19. Jahrhundert rückten die Inhaltsstoffe zunehmend in den Fokus der Wissenschaft. Forscher machten sich daran, Propolis in seine Komponenten aufzuspalten, um dessen Wirkmechanismen zu verstehen.
Im 20. Jahrhunderts wurden diese Bemühungen im Rahmen der Erforschung von Flavonoiden und aromatischen Verbindungen in Propolis intensiviert. In manchen Ländern Europas, in Russland sowie Osteuropa fand Propolis Eingang in offizielle Arzneibücher. Seitdem ist es ein gängiges Mittel in der sogenannten Apitherapie (der therapeutischen Nutzung von Bienenprodukten). 1

1.3 Moderne Bedeutung in Kosmetik und Naturheilkunde

Heutzutage ist Propolis weder ein reiner Geheimtipp, noch ist es aus dem Mainstream verschwunden. Es bildet eine feste Größe sowohl in der naturheilkundlichen Praxis als auch in der Kosmetikindustrie. Cremes, Tinkturen, Salben, Seifen, Shampoos und sogar Zahnpflegeprodukte enthalten wegen seiner antimikrobiellen, beruhigenden und regenerierenden Eigenschaften häufig Propolis. Manche Experten betrachten den Hype kritisch, da nicht alle Versprechungen wissenschaftlich fundiert sind. Ein genauer Blick auf die Gewinnung, Zusammensetzung und Wirkungsweise von Propolis erscheint unerlässlich.

2. Gewinnung und Verarbeitung von Propolis

2.1 Wie entsteht Propolis?

Propolis ist im Wesentlichen eine harzartige Mischung, die Bienen aus verschiedenen pflanzlichen Quellen wie Knospen, Baumrinde, Blütenharz und Ähnliches sammeln. Dieses Pflanzenharz wird zerkaut und mit Enzymen aus den Speicheldrüsen angereichert. Das Endprodukt dient im Stock als antiseptische Kleb- und Kittsubstanz und zur Abwehr von Eindringlingen wie Mikroorganismen oder anderen Schädlingen.
Der Anteil pflanzlicher Harze liegt in der Regel zwischen 50 % und 70 %. Daneben finden sich ätherische Öle, Pollen, Wachse, Enzyme und weitere Substanzen. Die Zusammensetzung variiert stark, je nachdem, welche Pflanzen in der Umgebung des Stocks vorhanden sind und zu welcher Jahreszeit die Ausgangsstoffe gesammelt werden.

2.2 Entnahme aus dem Bienenstock

Imker nutzen verschiedene Methoden, um Propolis zu gewinnen. Meist werden spezielle Gitter in oder auf den Bienenstock gelegt. Die Bienen versuchen, offene Stellen und Spalten mit Propolis zu verschließen. Indem der Imker gezielt kleine Lücken schafft, verleitet er die Bienen, diese zu kitten. Nach einer gewissen Zeit werden die Gitter wieder abgenommen und das Propolis abgekratzt.
Die Methode ist vergleichsweise schonend für die Bienen. Sie kommt dem natürlichen Verhalten der Tiere entgegen, da sie ohnehin Propolis einsetzen, um den Stock abzudichten und keimfrei zu halten. Andere Verfahren umfassen das Abschaben von Propolis-Ablagerungen an den Innenwänden oder Rahmen des Bienenstocks. Dabei sollte man möglichst vorsichtig vorgehen, um das Bienenvolk nicht zu stören.

2.3 Reinigung und Weiterverarbeitung

Frisches Propolis enthält häufig Verunreinigungen wie Holz-, Wachs- und Pollen. Zur weiteren Verwendung muss es gereinigt und in eine standardisierte Form gebracht werden. Dafür wird die harte Substanz zunächst bei niedrigen Temperaturen (zum Beispiel durch Einfrieren) zerbröselt und anschließend in einem geeigneten Lösungsmittel (Ethanol, Propylenglykol oder andere) aufgelöst. Je nach Anwendungszweck wird das so gewonnene Propolis filtriert und aufkonzentriert.
Die fertigen Propolis-Extrakte liegen schließlich als Tinkturen (alkoholische Lösungen), Pulver, Kapseln oder Salben vor. In Kosmetikprodukten wird Propolis in der Regel in gelöster Form beigemischt, um die gewünschten antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften zu erreichen.

2.4 Qualität und Zertifizierungen

Die Qualität von Propolis hängt stark von Sammelgebiet und Jahreszeit ab. Die europäische Imkerei sieht Kontrollen durch Imkerverbände oder spezialisierte Labors vor. Kriterien sind Reinheit, Gehalt an Flavonoiden und Phenolverbindungen sowie der Anteil von Wasser und Wachs. Darüber hinaus gibt es Zertifizierungen wie „Bio-Propolis“ sowie regionale Labels, die Aspekte der Bienenhaltung und der Verarbeitung berücksichtigen.
Für den Endverbraucher ist die Qualität nur schwer zu überprüfen. Daher sollte man auf anerkannte Anbieter setzen, die ihre Produkte analytisch testen lassen und entsprechende Nachweise erbringen können. Im Kosmetikbereich gelten zudem die Richtlinien der EU-Kosmetikverordnung (Verordnung (EG) Nr. 1223/2009), die neben Sicherheitsbewertungen auch Kennzeichnungsanforderungen regelt.

3. Chemische Zusammensetzung und Hauptwirkstoffe

3.1 Flavonoide

Flavonoide machen einen wesentlichen Teil der aktiven Inhaltsstoffe von Propolis aus. Beispiele sind Pinocembrin, Galangin und Quercetin. Flavonoide sind eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe mit antioxidativen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie können freie Radikale neutralisieren und tragen zur Stabilisierung von Zellmembranen bei.

3.2 Phenolsäuren und Ester

Auch Phenolsäuren wie Ferulasäure oder Kaffeesäure (Dihydroxyzimtsäure) und deren Ester (z. B. Kaffeesäurephenylethylester [Caffeic acid phenethyl ester, CAPE]) sind in Propolis enthalten. Diese Verbindungen haben nachweislich antivirale, antibakterielle und antioxidative Effekte. CAPE gilt als einer der vielversprechendsten Inhaltsstoffe für medizinische Anwendungen und wirkt anti-carcinogen.

3.3 Wachse und Harze

Den größten Teil der festen Bestandteile von Propolis machen Wachse und Harze aus. Sie verleihen Propolis die klebrige, harzige Konsistenz. Im Gemisch eingelagert sind zahlreiche lipophile (fettlösliche) Verbindungen, die konservierende und wasserabweisende Eigenschaften besitzen. Konkrete Wirkungen beim Menschen sind jedoch nur schwer abzugrenzen, da sie häufig im Verbund mit anderen Inhaltsstoffen wirken.

3.4 Ätherische Öle

Die unterschiedlichen Pflanzenharze von Propolis enthalten eine Vielzahl ätherischer Öle, die den Geruch von Propolis prägen und zu dessen Wirkspektrum beitragen. Einige dieser Öle sind stark antimikrobiell. Im Bienenstock wirken sie keimhemmend und schützen das Volk vor Krankheitserregern.

3.5 Enzyme und Spurenelemente

Die gesammelten Harze und sonstigen Bestandteile werden durch das Kauen mit eigenen Enzymen angereichert. Diese Bienen-Enzyme verändern die Struktur der Pflanzenstoffe und erhöhen deren Bioaktivität. Darüber hinaus finden sich in Propolis in geringen Mengen Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kalzium, Eisen und Zink; auch Vitamine (insbesondere B-Vitamine) sind nachweisbar, allerdings in sehr geringen Konzentrationen.

4. Biologische Wirkungen von Propolis

4.1 Antimikrobielle und antivirale Eigenschaften

Zu den am besten dokumentierten Eigenschaften von Propolis zählen die antimikrobiellen Wirkungen gegen Bakterien, Pilze und Viren. Verschiedene Laborstudien konnten zeigen, dass Propolis-Extrakte das Wachstum von Bakterien wie Staphylococcus aureus sowie von Pilzen, darunter Candida-Arten, hemmen. In der aktuellen Forschung wird ein gewisses Potenzial gegen Influenzaviren und Herpesviren diskutiert, wobei hier größere klinische Studien fehlen.

4.2 Entzündungshemmung

Propolis wirkt nicht nur keimhemmend, sondern kann auch entzündliche Prozesse dämpfen, wofür die enthaltenen Flavonoide und Phenolsäuren verantwortlich sind. Sie unterdrücken bestimmte Signalwege in Immunzellen und reduzieren die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe (Zytokine) . Aus diesem Grund wird Propolis in der Naturheilkunde bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Dermatitis oder Ekzemen eingesetzt.

4.3 Antioxidative Wirkung

Ein weiterer Effekt ist die antioxidative Wirkung von Propolis. Bei vielen Stoffwechselprozessen entstehen, begünstigt auch durch Umweltfaktoren, freie Radikale. Sie greifen körpereigene Strukturen wie Zellmembranen und DNA an. Antioxidantien wie Flavonoide neutralisieren diese freien Radikale und beugen so oxidativem Stress vor, was beispielsweise für die Hautalterung von Bedeutung ist.

4.4 Regeneration und Wundheilung

In der Naturheilkunde wird Propolis auch wegen seiner wundheilungsfördernden Eigenschaften eingesetzt. Einige Studien legen nahe, dass Propolis-Salben oder -Tinkturen die Heilung kleinerer Wunden beschleunigen, indem sie Entzündungen hemmen und die Bildung von Granulationsgewebe (ein im Rahmen der Wundheilung vorübergehend entstehendes Gewebe, das heilenden Wunden als Abdeckung dient) fördern. Auch im kosmetischen Bereich werden diese Effekte beispielsweise zur Beruhigung gereizter Hautpartien genutzt.

5. Anwendung von Propolis in der Kosmetik

5.1 Produktformen

Propolis findet sich in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten, die unterschiedliche Wirkungen versprechen:
1. Cremes und Lotionen: Propolis wird häufig in Pflegecremes integriert, die einen beruhigenden und leicht antibakteriellen Effekt haben sollen.
2. Seren und Ampullen: Hochkonzentrierte Formeln setzen gezielt auf die antioxidative und regenerierende Wirkung von Propolis.
3. Gesichtsmasken: In Kombination mit Tonerde, Honig oder anderen Wirkstoffen versprechen Masken mit Propolis eine intensive Pflege, besonders bei gestresster oder unreiner Haut.
4. Shampoos und Haarkuren: In einigen Haarpflegemitteln wird Propolis zur Beruhigung der Kopfhaut und dem Schutz des Haars vor Umwelteinflüssen eingesetzt.
5. Lippenpflegestifte: Propolis kann trockene, rissige Lippen pflegen und eine Wirkung gegen Bakterien und Viren (z. B. Lippenherpes) entfalten.

5.2 Anwendungen für spezifische Hauttypen

● Unreine oder zu Akne neigende Haut: Die antibakterielle Wirkung von Propolis kann helfen, die Vermehrung von Bakterien zu hemmen, die für Hautunreinheiten verantwortlich sind (z. B. Propionibacterium acnes).
● Empfindliche, gereizte Haut: Dank seiner beruhigenden und entzündungshemmenden Komponenten wird Propolis auch für Personen mit empfindlicher Haut empfohlen.
● Anti-Aging-Effekt: Die antioxidativen und regenerierenden Eigenschaften können bei reifer Haut einen gewissen Anti-Aging-Effekt entwickeln, indem sie freie Radikale abfangen und die Hautbarriere stärken.

5.3 Wirkversprechen und Marketing

Der Kosmetikmarkt wirbt gerne mit den „natürlichen“ und „heilkräftigen“ Eigenschaften von Propolis. Als Verbraucher sollte man jedoch genau hinsehen:
● Konzentration: Propolis kann in sehr unterschiedlichen Konzentrationen zugesetzt werden. Ein Produkt mit minimalem Anteil entfaltet oft nur geringe Wirkungen.
● Qualität: Nicht alle Hersteller von Propolis-Extrakten arbeiten mit denselben Qualitätsstandards. Rückstände von Pestiziden und Schwermetallen sind bei schlechterer Qualität nicht ausgeschlossen.
● Mix mit anderen Inhaltsstoffen: Kosmetika enthalten neben Propolis häufig weitere Wirkstoffe (z. B. synthetische Duftstoffe, Konservierungsstoffe), die die Haut reizen können. 
Eine klinisch belegte, dauerhafte Faltenreduktion oder gar Heilwirkung ist in den meisten Fällen nicht nachgewiesen, zumindest nicht in groß angelegten Studien. Dennoch sprechen zahlreiche Erfahrungsberichte und kleinere Studien für positive Effekte im Rahmen normaler Hautpflege. 6. Propolis in der Naturheilkunde und Medizin 6.1 Traditionelle Anwendung In der Naturheilkunde wird Propolis traditionell sehr vielseitig eingesetzt:
● Infektionen im Mund- und Rachenraum: Propolis-Tinkturen und -Lutschpastillen sollen Halsentzündungen und Zahnfleischprobleme lindern.
● Wundbehandlung: Tinkturen oder Salben helfen bei kleineren Verletzungen, da Propolis die Wundheilung unterstützen kann. ● Erkältungskrankheiten: Manche Menschen schwören auf Propolis als ergänzende Maßnahme gegen Erkältungen, um das Immunsystem zu unterstützen.

6.2 Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse 

Propolis gilt in vielen Bereichen der Komplementärmedizin als bewährter Wirkstoff, doch die Aussagen über seine Wirksamkeit lassen sich nicht immer eindeutig belegen. In-vitro-Studien und kleinere klinische Untersuchungen sprechen für Effekte in den Bereichen: 
● Entzündungshemmung
● Antimikrobielle Aktivität
● Wundheilung
In der Regel fehlen randomisiert-kontrollierte Studien, die eine definitive Aussage erlauben würden. Dennoch findet Propolis zunehmend Beachtung in der Forschung. Beispielsweise werden einzelne Wirkstoffe (z. B. CAPE, siehe oben) isoliert und gezielt auf therapeutische Anwendungen erforscht. 

6.3 Grenzen und Risiken bei medizinischem Einsatz 

Sowohl in der Naturheilkunde als auch in der evidenzbasierten Medizin wird Propolis unterstützend eingesetzt, jedoch nicht als alleiniger Wirkstoff bei schwerwiegenden Erkrankungen. Eine schwere bakterielle Infektion kann nicht alleine mit Propolis behandelt werden. In solchen Fällen ist meist eine schulmedizinische Behandlung (Antibiotika, ärztliche Überwachung) nötig. Propolis kann allenfalls begleitend zum Einsatz kommen. 

7. Mögliche Risiken und Nebenwirkungen 

7.1 Allergische Reaktionen 

Eine der größten Herausforderungen bei der Anwendung von Propolis ist das Allergiepotenzial. Besonders Menschen mit einer bekannten Bienen- oder Bienenprodukte-Allergie müssen Vorsicht walten lassen. Auch ohne bisherige Allergien können Hautirritationen, Juckreiz oder Rötungen auftreten, wenn Propolis in zu hoher Konzentration angewendet wird oder wenn individuelle Unverträglichkeiten bestehen. 

7.2 Kontaktdermatitis 

Propolis enthält eine ganze Reihe von Substanzen, die in seltenen Fällen Kontaktdermatitis auslösen können. Das Risiko ist höher bei Menschen, die generell zu Allergien neigen oder bereits auf andere Naturstoffe (z. B. ätherische Öle, Baumharze) allergisch reagiert haben. Vor allem bei hochkonzentrierten Produkten oder bei langfristiger Anwendung kann das Allergierisiko steigen. 

7.3 Interaktionen mit Medikamenten

Als Naturprodukt gilt Propolis im Allgemeinen als sicher. Dennoch sind Wechselwirkungen nicht auszuschließen, insbesondere bei oraler Einnahme (z. B. Propolis-Kapseln). Zumindest theoretisch sind Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln möglich, insbesondere, wenn diese den Stoffwechsel beeinflussen (z. B. Blutverdünner). Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte vorsichtshalber ärztlichen Rat einholen, bevor er hochdosierte Propolis-Produkte konsumiert. 

7.4 Schwermetalle und Verunreinigungen 

Wenn Bienen in belasteten Gebieten Harze sammeln, kann das von ihnen erzeugte Propolis Pestizide, Schwermetalle oder andere Umweltgifte enthalten. Seriöse Anbieter überprüfen ihre Rohstoffe daher regelmäßig auf solche Rückstände. Es empfiehlt sich, auf zertifizierte Produkte zu achten und im Zweifelsfall auf Anbieter mit transparenten Qualitätskontrollen zurückzugreifen. 

8. Ethische und ökologische Aspekte 

8.1 Bedeutung für das Bienenvolk 

Im Gegensatz zur Honigernte, bei der Bienen einen Großteil ihrer Vorräte verlieren können, ist die Entnahme von Propolis für das Volk meist weniger einschneidend. Andererseits ist Propolis für die Hygiene und Stabilität des Bienenstocks essenziell. Eine übermäßige oder unsachgemäße Entnahme kann die Immunabwehr des gesamten Volkes schwächen. Deshalb sollte sichergestellt werden, dass den Bienen genug Propolis zur eigenen Verwendung bleibt.

8.2 Nachhaltige Imkerei 

Ähnlich wie bei anderen Bienenprodukten setzen die meisten europäischen Imker heutzutage auf naturnahe und nachhaltige Methoden: 
● Verzicht auf chemische Spritzmittel in unmittelbarer Nähe der Bienenstöcke.
● Artgerechte Bienenhaltung mit ausreichender Bienenweide.
● Zertifizierte Verfahren für Bio-Imkerei, falls möglich. 
Für Verbraucher ist es ratsam, bei Interesse gezielt nach Informationen zur Herkunft und Herstellung zu fragen. Ein fairer Preis sichert zudem, dass Imker von ihrer Arbeit leben können und Zeit haben, sich optimal um das Bienenwohl zu kümmern. 

8.3 Umweltschutz und Artenvielfalt 

Der Rückgang der Bienenpopulationen ist ein globales Problem. Wer Propolisprodukte verwendet, sollte sich bewusst machen, dass nachhaltige Bienenzucht und Naturschutz eng miteinander verknüpft sind. Ein Verzicht auf Pestizide, die Förderung regionaler Vegetation und der Schutz von Bestäubern sind zentrale Bausteine, um die Bienen zu erhalten. Propolis kann nur dann langfristig gewonnen werden, wenn gesunde Bienenvölker existieren und ihr Lebensraum gesichert ist. 

9. Praktische Tipps für Verbraucher 

9.1 Worauf beim Kauf achten? 

1. Reinheit: Man achte auf Angaben zur Qualität und Reinheit. Einige Hersteller deklarieren den Flavonoidgehalt oder stellen Zertifikate zur Verfügung. 
2. Herkunft: Regionale Imkereien und geprüfte Betriebe bieten oft bessere Transparenz. 
3. Konzentration: Kosmetikprodukte sollten ausreichend Propolis enthalten, um eine Wirkung zu erzielen (in der Regel mehr als ein Prozent Extrakt). Bei sehr geringen Mengen könnte es sich eher um Marketing als um eine relevante Dosis handeln. 
4. Zertifizierungen: Bio-Siegel oder andere Qualitätslabels können Indikatoren sein, allerdings ist dies kein alleiniger Garant für Qualität. 

9.2 Anwendung und Verträglichkeit 

● Hautverträglichkeitstest: Man trägt zunächst ein wenig Propolis-Produkt in der Armbeuge auf und wartet 24 Stunden ab. Zeigen sich Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen, ist Vorsicht geboten.
● Aufbauende Anwendung: Vor allem bei empfindlicher oder zu Allergien neigender Haut empfiehlt sich eine langsame Eingewöhnung.
● Kombination mit anderen Wirkstoffen: Propolis kann gut mit feuchtigkeitsspendenden Stoffen (z. B. Aloe vera, Hyaluronsäure) kombiniert werden. Stark reizende Wirkstoffe (z. B. hohe Konzentrationen an Säuren, Retinol) können bei manchen Menschen das Risiko für Irritationen erhöhen. 

9.3 Konservierung und Haltbarkeit 

Da Propolis antimikrobiell wirkt, kann es die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten unterstützen. Allerdings können weitere im Produkt enthaltene Inhaltsstoffe verderben. Das Haltbarkeitsdatum sollte beachtet werden und die Lagerung von Kosmetika gemäß den Herstellerangaben erfolgen. Reines Propolis-Harz sollte möglichst kühl und trocken gelagert werden, um nachlassende Qualität zu vermeiden. 

10. Forschung und Zukunftsperspektiven 

10.1 Isolierung einzelner Wirkstoffe 

In der aktuellen Forschung wird gezielt an der Isolierung bestimmter Phenolsäuren und Flavonoide aus Propolis gearbeitet. Dies ermöglicht die Entwicklung maßgeschneiderter Wirkstoffkombinationen, die potenziell effektiver oder verträglicher sind als rohes Propolis. Einzelne Substanzen wie CAPE (siehe oben) werden intensiv untersucht, besonders hinsichtlich ihrer antikanzerogenen und entzündungshemmenden Wirkung. 

10.2 Synthetische Alternativen 

Da Propolis ein sehr komplexes Substanzgemisch ist, suchen Wissenschaftler nach Wegen, bestimmte Komponenten synthetisch herzustellen. Das könnte den Zugriff auf reproduzierbare Wirkstoffe erleichtern und die Abhängigkeit vom Bienenstock als Rohstofflieferanten verringern. Allerdings ist unklar, ob synthetische Nachbildungen die breite Palette natürlicher Inhaltsstoffe vollständig ersetzen können. 

10.3 Großangelegte klinische Studien 

 Für eine breite Anerkennung in der Schulmedizin wären groß angelegte, randomisiert-kontrollierte Studien wünschenswert. Hier sind viele Fragen noch offen: 
● Wie hoch ist die ideale Dosis in Kosmetikprodukten oder Nahrungsergänzungsmitteln?
● Welche Langzeitwirkungen treten auf?
● Sind bestimmte Propolis-Herkünfte oder -Zusammensetzungen besonders wirksam? 
Da die Zusammensetzung von Propolis natürlichen Schwankungen unterliegt, ist die Standardisierung eine der größten Herausforderungen. 

11. Schlussbemerkung 

Propolis ist ein vielseitiges Bienenprodukt mit einer langen Tradition in Naturheilkunde und Kosmetik. Seine Hauptbestandteile – Flavonoide, Phenolsäuren, Wachse und ätherische Öle – machen es zu einem Cocktail bioaktiver Substanzen. Die antimikrobielle, entzündungshemmende und antioxidative Wirkung ist in vielen Labor- und kleineren klinischen Studien belegt. Auch in der Wundheilung zeigt Propolis vielversprechende Ansätze. 
In der Kosmetik punktet Propolis besonders, wenn es um die Pflege unreiner oder empfindlicher Haut geht, ebenso bei reifer Haut, die Unterstützung bei der Regeneration wünscht. Allerdings kann es bei manchen Menschen zu allergischen Reaktionen kommen. Deshalb ist ein Verträglichkeitstest ratsam, besonders für empfindliche Hauttypen oder Allergiker. 
Wer Propolis-Produkte kaufen möchte, sollte Qualität, Herkunft und Konzentration im Auge behalten. Nachhaltige Imkerei und faire Bedingungen sind entscheidend für das Wohlergehen der Bienen und die Reinheit des Propolis. Da die Forschung zu Propolis noch jung und fragmentiert ist, bleibt die genaue Wirkweise dieser faszinierenden Substanz in vielen Bereichen Gegenstand weiterer Studien. 
Letztlich ist Propolis kein Wundermittel, doch seine vielseitigen Eigenschaften machen es zu einer spannenden Option in der natürlichen Hautpflege und Apitherapie. Eine abwägende und informierte Anwendung – unter Berücksichtigung persönlicher Voraussetzungen und möglicher Allergien – ist der Schlüssel, um von den positiven Aspekten zu profitieren, ohne unnötige Risiken einzugehen. 

12. Quellen 

1. Bundesverband der Apitherapeuten e.V. Informationen zu Propolis und anderen Bienenprodukten https://www.apitherapie.de 
2. Deutscher Imkerbund e.V. Übersicht zu Propolisgewinnung und Qualitätskriterien https://deutscherimkerbund.de 
3. Apotheken Umschau Artikel zu Propolis in der Naturheilkunde https://www.apotheken-umschau.de 
4. Stiftung Warentest Diverse Artikel zum Thema Naturkosmetik und Wirkversprechen https://www.test.de 
5. Han, S. M. & Park, K. K. (2013). „Biological effects of propolis in diverse diseases and its application in cosmetics,“ Journal of Apicultural Research 
6. Sforcin, J. M. (2016). „Biological properties and therapeutic applications of propolis,“ Phytotherapy Research 
7. Europäische Kommission Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel https://ec.europa.eu 8. Deutsches Ärzteblatt (Online-Archiv) Veröffentlichungen zu Allergien und Hautreaktionen https://www.aerzteblatt.de

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