Haare sind im Prinzip lange Fäden aus Horn, die aus der Haut von Säugetieren wachsen. Sie bestehen zum größten Teil aus Keratin. Beim Menschen unterscheidet man Kopfhaar, Barthaar und Körperhaar.
Haarformen
Die Form des menschlichen Haares (glatt, lockig, gewellt oder kraus) wird maßgeblich durch den Strich, also die Wuchsrichtung, sowie die Form der Haarfollikel bestimmt. Ein Haarfollikel ist eine längliche Einstülpung der Oberhaut, auch Haarbalg genannt, an deren unterem Ende das Haar in der eigentlichen Haarwurzel gebildet wird.
Bei glattem Haar sind die Haarfollikel rund und erzeugen glatte Haare, während bei krausem Haar die Follikel ellipsenförmig sind, was zur Entstehung von dichten Kringeln führt. Die Follikel von lockigen oder gewellten Haaren liegen irgendwo dazwischen, sind also mehr oder weniger oval. Allein die Form des Haarfollikels bewirkt also, dass Afrohaar stärker gebogen („kraus“) ist. Zusätzlich spielt die Verteilung von sogenannten Schwefelbrücken (Disulfidbindungen) innerhalb der Haarsträhnen eine Rolle. In lockigem und krausem Haar sind diese Brücken ungleichmäßig verteilt. Das führt zu einer unregelmäßigen Krümmung, die das Haar dicker, voluminöser und trockener erscheinen lässt als glattes Haar. Doch der Schein trügt - glattes Haar ist in der Regel viel dicker und robuster als gewelltes oder krauses Haar.
Haarfarbe
Für die Haarfarbe sind Melanine verantwortlich: Eumelanin für Farbtöne von Braun bis Schwarz, Phäomelanin für blonde bis rote Haare. Die sogenannte Isabellfarbe (Milchkaffeefarbe) wird durch das Dilute-Gen bewirkt. Menschen mit Albinismus besitzen keine Melanine, daher sind ihre Haare weiß.
Ultraviolette Strahlung (Sonnenlicht) kann Melanine ausbleichen, insbesondere unter dem Einfluss von Salzwasser (Meersalz) und Sauerstoff. Ein chemisch ähnlicher Prozess ist das Bleichen mit Wasserstoffperoxid, wobei jedoch auch die Struktur des Haars verändert wird.
Vor einigen Jahren wurde in einer Studie festgestellt, dass das „Grauwerden“ im Alter, also die allmähliche Weißfärbung der Haare, Folge eines nachlassenden Abbaus von Wasserstoffperoxid in den Haarwurzeln ist.
Wasser im Haar
Unter normalen Bedingungen besitzt menschliches Haar einen Wasseranteil von etwa zehn Prozent. Obwohl durch die äußeren Lipidschichten und das körpereigene Öl eigentlich wasserabweisend, kann dieser Anteil je nach Feuchtigkeit der umgebenden Luft durch Diffusionsphänomene auf mehr als dreißig Prozent ansteigen, was der Tod einer jeden Frisur ist. (Meine Frau beispielsweise gibt sich immer sehr viel Mühe mit ihren schönen Haaren, aber wenn es draußen feucht ist, sieht sie nach fünf Minuten aus wie ein Puschel. Ich finde das lustig. Sie nicht J)
Zahlen
Die Wachstumsgeschwindigkeit (ca. ein Zentimeter/Monat), die Dicke der Haare (etwa 0,1 Millimeter) sowie ihre Anzahl sind wie die Farbe und die Struktur von genetischen Faktoren abhängig und bei jedem Menschen anders. Je nach Haarfarbe schwankt die Anzahl der Kopfhaare innerhalb bestimmter Grenzen. Blonde Menschen haben durchschnittlich 150.000, schwarzhaarige 110.000, Brünette 100.000 und Rothaarige 75.000 Haare auf dem Kopf. Fun Fact: Im Vergleich zur restlichen Körperbehaarung (5 Millionen) machen die Haare auf dem Kopf gerade mal um die zwei Prozent aus.)
Afrohaar
Afrohaar ist nicht immer pechschwarz, sondern kann auch in verschiedenen Brauntönen auftreten. Die hohe Konzentration von Eumelanin bietet einen natürlichen Schutz vor UV-Strahlung, was in sonnenintensiven Regionen von Vorteil ist. Dieser evolutionäre Vorteil hat zur weiten Verbreitung von schwarzem Haar unter Menschen afrikanischer Herkunft beigetragen. Afrohaar stellt aufgrund seiner besonderen Struktur besondere Anforderungen an die Pflege. In der Regel ist es besonders anfällig für Trockenheit, Haarbruch und Filz. Um es in voller Pracht zu halten, ist eine gezielte Pflege notwendig.
Pflegeansprüche von Afrohaar
Afrohaar verliert schnell Feuchtigkeit, weshalb eine intensive Feuchtigkeitsversorgung essenziell ist. Produkte wie Leave-In-Conditioner und tiefenwirksame Feuchtigkeitsmasken spielen eine wichtige Rolle, um das Haar geschmeidig und gesund zu halten. Aus dem gleichen Grund sollte Afrohaar höchstens einmal pro Woche gewaschen werden - zu häufiges Waschen führt zu weiterem Austrocknen der Haare. Stattdessen sollte man auf Conditioner-Washing setzen. Hierbei werden die Haare lediglich mit einem Conditioner gereinigt.
Styling von Afrohaar
Afrohaar lässt sich kaum bürsten. Das Kämmen sollte stets im feuchten Zustand erfolgen, vorzugsweise mit einem grobzinkigen Kamm oder den Fingern, um Haarbruch zu vermeiden. Um das Haar nachts zu schützen, sollte man es vor dem Schlafengehen flechten oder twisten und ein Satintuch oder eine Satin-Schlafhaube verwenden. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Haare über Nacht Feuchtigkeit verlieren, und das Risiko von Haarbruch und Frizz minimiert.
Afrolocke und Gyada Cosmetics (beide hier bei Wolkenseifen) sind zwei Marken, die sich auf die Pflege von Afrohaar spezialisiert haben. Beide legen großen Wert auf natürliche Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit. Afrolocke konzentriert sich auf Produkte, die das Haar mit Feuchtigkeit versorgen und gleichzeitig die natürliche Lockenstruktur bewahren. Gyada Cosmetics bietet darüber hinaus eine breite Palette an weiteren Produkten für Kinder und Erwachsene an, die besonders schonend und effektiv sind. Diese Marken bieten maßgeschneiderte Lösungen, die nicht nur das Haar pflegen, sondern auch dessen natürliche Schönheit hervorheben. Für weitere Details und spezifische Produktempfehlungen kannst du auch die Webseiten von Gyada Cosmetics und Afrolocke besuchen.
Quellen
Alle frei im Internet zugänglich, unter anderem Wikipedia.de, GyadaCosmetics.it, afrolocke.de u.v.m.
Anhang: Haartypen und ihre Kategorisierung
Die Kategorisierung von Haartypen hilft nicht nur bei der Auswahl der richtigen Pflegeprodukte, sondern auch beim Verständnis der individuellen Herausforderungen, die jeder Haartyp mit sich bringt. Es gibt vier Haupttypen, die noch weiter unterteilt werden. Die Farbe spielt dabei keine Rolle.
Typ 1:
Glattes Haar, das in Typ 1a (sehr glatt), 1b (gerade mit etwas Volumen) und 1c (gerade mit einer leichten Welle) unterteilt wird.
Typ 2:
Welliges Haar, das in Typ 2a (leichte Wellen), 2b (definiertere Wellen) und 2c (kräftige Wellen, die fast lockig sind) unterteilt wird.
Kategorisierung von Afrohaar: Typ 3a bis 4c
Typ 3a:
Lockiges Haar mit S-förmigen Locken, die groß und leicht definiert sind. Das Haar ist in der Regel weniger anfällig für Trockenheit, kann aber leicht frizzig werden.
Typ 3b:
Dichtes lockiges Haar mit federnden, mittleren Locken. Es hat mehr Volumen und ist trockener als Typ 3a.
Typ 3c:
Sehr lockiges Haar mit kleineren, engen Locken, die einen Korkenzieher-Look haben. Es ist anfälliger für Trockenheit und benötigt mehr Feuchtigkeit.
Typ 4a:
Sehr enge Locken, die eine S-Form aufweisen. Das Haar hat eine weiche Textur, ist aber stark gewunden und neigt zu Trockenheit.
Typ 4b:
Diese Haare haben eine Z-förmige Krümmung, sind oft weniger definiert und sehr trocken. Das Haar ist dicht und voluminös.
Typ 4c:
Kraus und stark gewunden ohne erkennbare Lockenmuster. Dieser Haartyp ist am stärksten von Trockenheit betroffen und benötigt intensive Feuchtigkeitspflege.